Referenzbericht

Transformation im Enterprise Umfeld: Das Kernbanksystem der Helaba

Mit eXplain von PKS konnten wir einen ordentlichen Anteil von nicht mehr benötigtem Code in unserem Natural- und Cobol- basierten Kernbanksystem identifizieren und damit das System grundsätzlich bereinigen und entschlacken. Auch die von eXplain vollautomatisiert erstellten Dokumentationen erfüllen unsere Revisionsanforderungen umfänglich. Das sind nur zwei Beispiele, wie uns eXplain in unserem Projekt „Kernbanksystem-Stabilisierung“ unterstützt. Besonders hervorheben möchte ich aber auch die überaus angenehme Zusammenarbeit mit dem kompetenten Team der PKS sowie die flexiblen Möglichkeiten im Projektalltag, sodass wir auf Helaba-spezifische Anforderungen jederzeit Rücksicht nehmen konnten.

Stephan BöcherGruppenleiter AnwendungsentwicklungLandesbank Hessen-Thüringen – Helaba

Das Unternehmen

Die Helaba, kurz für Landesbank Hessen-Thüringen, ist eine deutsche Großbank mit Schwerpunkt in Hessen und Thüringen, die Finanzdienstleistungen für Unternehmen, Banken, institutionelle Anleger und die öffentliche Hand im In- und Ausland anbietet. Zugleich ist sie die zentrale Abwicklungsstelle und Dienstleister für 40 Prozent der deutschen Sparkassen. Die Helaba ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Mit rund 6.300 Mitarbeitern und zwei Hauptsitzen in Frankfurt und Erfurt unterhält sie Niederlassungen in Düsseldorf und Kassel sowie Büros in Berlin, Stuttgart, München und Münster. Auf internationaler Ebene ist die Helaba mit Niederlassungen und Repräsentanzen in Paris, London, New York, Madrid, Moskau, Shanghai und Singapur vertreten. Die Frankfurter Sparkasse, die führende Retailbank im Rhein-Main-Gebiet, ist eine hundertprozentige Tochter der Helaba. Zum Helaba-Konzern gehören außerdem die Online-Bank 1822direkt, die LBS Hessen-Thüringen und die WIBank.
(Quelle: Wikipedia)

Die Ausgangssituation

Das Kernbanksystem im Hause Helaba, eines der operativen Herzstücke des Unternehmens, läuft seit 1979 auf einer IBM Mainframe-Umgebung und basiert im Wesentlichen auf den Technologien Adabas, Natural und Cobol. Über 20 Jahre wurde das System fortlaufend fachlich weiterentwickelt und ausgebaut, bis es kurz nach der Jahrtausendwende mehr oder weniger eingefroren und auf diesem Stand bis ins Jahr 2016 weiter genutzt wurde.

Als stabiler Backbone der Helaba leistete es stets gute Dienste und wird aktuell von einem Team aus 10 internen und 5 externen Entwicklern betreut. Aufgrund strategischer Überlegungen wurde im Jahr 2016 jedoch die Ablösung des Kernbanksystems durch SAP-Standardsoftware in Angriff genommen. Die im System herrschende Komplexität durch über 3.000 Schnittstellen und unvollständige technische und fachliche Dokumentation waren die Hintergründe dafür, dass die Kosten für einen Umstieg auf einen dreistelligen Millionenbetrag beziffert werden mussten.

Nach nur kurzer Zeit musste das Implementierungsprojekt in 2017 wegen höher priorisierter aufsichtsrechtlicher Projektvorhaben zurückgestellt werden. Gleichzeitig gab es regulatorische Auflagen, die einen akuten Handlungsbedarf im Bestandssystem zur Folge hatten.

Komplikation und Herausforderungen:

Am Ende der Überlegungen war allen Beteiligten bei der Helaba klar: Egal, wohin die Reise mit dem Kernbanksystem auch gehen wird – welches Neusystem auch kommen wird – es wird eine jahrelange Koexistenz von altem und neuem System geben. Dies hat auch zur Folge, dass es zu einem Personal- und Knowhow-Engpass kommen wird, dem es entgegenzuwirken gilt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse dabei war auch, dass der als realistisch im Raum stehende schrittweise Umstieg auf ein Neusystem nur möglich sein wird, wenn das existierende System in puncto Komplexität vereinfacht und die über 3.000 Schnittstellen massiv verringert bzw. strukturiert werden.

Die spannenden Fragen liegen auf der Hand

Wie verschafft man sich Durchblick im Altsystem?

Wie baut man neue Ressourcen auf, um den laufenden Betrieb sowie die Umstiegsphase von 5-7 Jahren zu meistern?

Wie gelingt es, Komplexität zu reduzieren und komponentenbasiert auf das neue System umsteigen zu können?

Eine zentrale Hilfestellung zur Lösung des Problems fand das Helaba-Projektteam mit eXplain und in der Zusammenarbeit mit PKS.

 

 

 

 

 

 

eXplain hilft Transparenz herzustellen, technisch und fachlich das Kernbankensystem zu durchdringen und dadurch essenzielle Möglichkeiten für die Zukunft zu eröffnen

  • Einen Fahrplan zur Stabilisierung des Kernbanksystems aufzustellen
  • Unterstützende Analysen beim Datenfluss und der Objektverwendung durchzuführen
  • Schnittstellen zwischen den Anwendungen zu identifizieren
  • Die Anwendungsschnittstellen mit DV Dokumentationen revisionssicher zu dokumentieren
  • Neuen Mitarbeitern einfach Wissen zu vermitteln
  • Einen Umstieg optimal vorzubereiten, sodass dieser risikoarm und kostenoptimal gestaltet werden kann

 

 

Fazit

Die intensive Analyse des Kernbanksystems hat die Frage aufgebracht, ob auch eine Modernisierung und Restrukturierung des Kernbanksystems eine valide Option zur Komplettablösung sein kann. Die Idee wäre, Funktionalität zu kapseln, über Webservices verfügbar zu machen und dadurch die Gesamtarchitektur modularer zu machen, technologisch freier und insgesamt flexibler und handlungsfähiger zu werden.

Vorteile auf einen Blick

Der massive Kostendruck kann gemindert werden durch sicheres Entfernen von Ballast im gewachsenen Kernbanksystem und durch die Nutzung moderner Technologien, die den Entwicklern und Architekten Zeit und Geld im täglichen Arbeiten sparen.

Sicherheit, Transparenz und Kontrolle über das laufende System werden zurückerlangt.

Es gelingt, die Personallücke im Entwicklerteam aufzufüllen: entweder durch interne oder externe Ressourcen.

Dank verbesserter Architektur im Altsystem gelingt es, moderne Technologien auf dem Host zu nutzen und für alle Wege in die Zukunft gewappnet zu sein.
Picture Bernd Butscher

Die Anforderungen der Helaba an eXplain waren anspruchsvoll und die Kernbankanwendung und deren Schnittstellen sehr komplex. Dabei hat sich einmal mehr gezeigt, dass wir mit unserer innovativen Analysetechnologie auch kundenspezifische Besonderheiten optimal abdecken können. Bereits während der Einführungsveranstaltung war das Feedback zum Nutzwert von eXplain deutlich, sodass nun ein Rollout im gesamten Team geplant ist.

Bernd Butscher Head of Enterprise Software TransformationPKS Software GmbH

Tools und Verfahren

  • Proof of Concept
  • eXplain
  • Clustering
  • Komplexitätsvermessung
  • Cleanup und Bereinigung
  • Schulung und Coaching